Wohnungslosentreffen nicht nur ein Erfahrungsaustausch

Wohnungslosentreffen nicht nur ein Erfahrungsaustausch

Leipzig (lb) – Von Montag, den 17.08. bis Freitag, 21.08.2020 fand das 5. Wohnungslosentreffen statt. Dieses Mal entgegen der ursprünglichen Planung aufgrund der Umstände der Corona-Pandemie als Online-Treffen auf Zoom. Hauptthemen waren die Wohnungsindustrie und das sichtbar werden von Wohnungs- und Obdachlosen in Zeiten der Corona-Krise.

Für alle Beteiligten war es eine große Herausforderung. Die Einarbeitung in die neue Technik bedurfte es einen monatelangen Werdegang. Diese lange Vorbereitung machte sich im Laufe der Konferenz positiv bemerkbar.

Im Verlauf des Online-Wohnungslosentreffens haben sich mehr als 60 wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen aus etwa 25 Orten in Deutschland beteiligt. Dazu geschaltet waren auch Teilnehmende aus Dänemark, Finnland, Niederlanden, Slowakei, Österreich und den USA!
Trotz der Schwierigkeiten des Online Formates sind neue Menschen dazu gekommen und haben die Diskussionen durch die verschiedenen Sichtweisen und Erlebnisse bereichert.

Es wurde festgestellt das Wohnungs- und Obdachlosigkeit für jeden Menschen eine existenzielle Erfahrung ist. So nicht der Verlust der Wohnung, sondern auch einen Teil des Lebens. Jeder Wohnungs- und Obdachlose hat eine voneinander verschiedenartige Erfahrung gemacht. So wie diese Erfahrungen verschieden sind, sind auch die Persönlichkeiten dieser Menschen verschieden.

Wohnungs- und Obdachlosigkeit betrifft jeden ganz individuell, persönlich, auf einzigartige Weise. Und trotzdem arbeiten die Betroffenen daran, eine Gemeinschaft, eine Solidargemeinschaft aufzubauen.

Besonders bewegte mich die Geschichte von Hasso. Der Tod und die Beerdigung von Hasso (Hannover) warf bei mir die Frage nach einer
würdevollen Bestattung wohnungsloser Menschen auf. Nach Auffassung der Selbstvertretung darf es nicht sein, dass arme Menschen anonym verscharrt werden. Bislang wurden arme, wohnungs- und obdachloser Menschen anonym und ohne Beteiligung von Freunden oder Bekannter, Verwandte begraben.

„In Zeiten der Corona-Krise kann dieses Online-Wohnungslosentreffen nur ein Anfang sein!“, so die Organisatoren.
In Zukunft will die Selbstvertretung versuchen, weiter Menschen in das Netzwerk einzubeziehen und politisch sichtbar machen sowie eine Lobby schaffen.

Als Teilnehmer dieser Zoom-Konferenz von 5 Tagen habe ich viel neuen Input erfahren und noch mehr einen Eindruck über Probleme wohnungs- und obdachloser Menschen gewonnen. So auch die Herausforderung der digitalen Teilhabe, was auch der Hindernisgrund der Teilnahme vieler war, welche nicht teilnehmen konnten. Besonders hat mich bewegt die Berichte über die positiven Erlebnisse der privaten Hilfen während der Pandemie, wo Sozialeinrichtungen diese nicht mehr leisten konnten.



Beim G20-Gipfel bleibt kein Platz für Meinungsfreiheit!

Beim G20-Gipfel bleibt kein Platz für Meinungsfreiheit!

Hamburg (lb) – Die Piratenpartei Deutschland unterstützt Proteste und Gegendemonstrationen. PIRATEN-Bundesvorsitzender Patrick Schiffer fordert einen Alternativgipfel für globale Solidarität.

Am 07. und 08. Juli 2017 findet in Hamburg das Gipfeltreffen der Gruppe der Zwanzig (G20) statt. Die G20 – das sind die 20 größten Industrienationen und Schwellenländer der Welt. Der jeweilige Vorsitz, in diesem Jahr die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, lädt – neben Treffen von Fachministern – zum Gipfeltreffen der jeweiligen Staats- und Regierungschefs auf höchster Ebene ein.

„Wir lehnen dieses demokratisch nicht legitimierte Zusammentreffen neoliberaler, westlicher Politiker mit Führern autoritär geführter Staaten ab. Der G20 Gipfel steht für weltweiten Sozialabbau, Umweltzerstörung und ungehemmtes Wirtschaftswachstum. Er kostet die Bürger weit über 50 Millionen Euro und beteiligt die Menschen nicht“, betont Patrick Schiffer, Bundesvorsitzender der PIRATEN.

Die Piratenpartei ruft zur Teilnahme an der internationalen Großdemonstration „Grenzenlose Solidarität statt G20“ [1] am 08.07.2017 auf und unterstützt auch die Aktion „Protestwelle“ [2] am 02.07.2017. Die Piratenpartei Hamburg ist zusätzlich Träger des „Gipfels für grenzenlose Solidarität“ sowie Mitinitiator der Kampagne „Hamburg ist unsere Stadt“. [3]

„Das Maß, mit dem für G20 unsere Grundrechte und die Bewegungsfreiheit der Hamburgerinner und Hamburger eingeschränkt werden, ist nicht hinnehmbar. Die Hamburger Polizei und der Senat verbreiten seit Wochen ein Klima der Angst, in dem jede Form des Protestes mit Gewalt und Krawall in Verbindung gebracht wird. Die Versammlungsfreiheit bleibt bei all dem auf der Strecke. Einen unrühmlichen Höhepunkt stellte die Einrichtung einer etwa 38 Quadratkilometer großen Verbotszone für Demonstrationen in Hamburg dar – und es ist davon auszugehen, dass das nicht die letzte repressive polizeiliche Maßnahme bleiben wird. Meinungsfreiheit sieht anders aus“, verdeutlicht Schiffer.

Quellen:

[1] Grenzenlose Solidarität statt G20!, http://g20-demo.de/de/start [2] G20-Protestwelle: https://www.g20-protestwelle.de/ [3] Aufruf „Hamburg ist unsere Stadt – Wir wollen unsere Grundrechte nicht zum G20-Gipfel abgeben!“, http://www.grundrechte-verteidigen.de

„Heile, aber unrealistische Welt“ – Mainzer Professor kritisiert deutsche Arztserien

Baierbrunn (ots) – Deutsche Arztserien verharmlosen Experten zufolge oft Erkrankungen und zeigen ein völlig falsches Bild vom Alltag in Krankenhäusern. „An deutschen Arztserien nervt mich vor allem das Bagatellisieren von Krankheiten“, betont der Mainzer Pharmazieprofessor Christian Mang im Patientenmagazin „HausArzt“. „Zum Beispiel wenn Diabetes beschönigt wird, so getan wird, als sei das nichts Ernstes. Eine schöne heile, aber auch unrealistische Welt.“ In der „Schwarzwaldklinik“ oder beim „Bergdoktor“ sei das Beziehungsgewirr wichtiger als die Erkrankungen. „Da ist oft zu viel Zuckerguss drauf.“ Auch die Darstellung der „affektierten Ärztinnen und Ärzte“ in Serien wie „In aller Freundschaft“ ärgert den Mediziner. Der Stress, den Ärzte in Deutschland auszuhalten hätten, werde in keiner Weise beleuchtet. Deutlich realitätsnaher seien amerikanische Serien wie „Emergency Room“ und „Dr. House“. Diese behandeln laut Mang auch „ausgefallene medizinische Fälle und gehen sehr ins Detail“. Mang verwendet die Serie „Dr. House“ deshalb auch häufiger als Stoff für Vorlesungen.

Das Patientenmagazin „HausArzt“ gibt der Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag heraus. Die Ausgabe 3/2016 wird bundesweit in Hausarztpraxen an Patienten abgegeben.

Quelle: Wort & Bild Verlag
www.wortundbildverlag.de

Deutsche AIDS-Hilfe bei der Internationalen Aids-Konferenz

Durban (ots) – Mehrköpfige Delegation in Durban / Zugang zu Therapie und Prävention sind Schwerpunktthema / UNAIDS warnt vor Rückschritten / Situation in Deutschland stabil

Am Montag beginnt in Durban (Südafrika) die 21. Internationale Aids-Konferenz (AIDS 2016). Die Deutsche AIDS-Hilfe ist mit einer mehrköpfigen Delegation vor Ort und berichtet auf ihren Webseiten und in ihren Social-Media-Kanälen über das Konferenzgeschehen, unter anderem mit einem News-Ticker auf aidshilfe.de. Auch für Interviews stehen die Expert_innen der Deutschen AIDS-Hilfe gerne zur Verfügung.

Vor Ort sind: Silke Klumb (Geschäftsführerin), Tanja Gangarova (Referentin für Migration), Armin Schafberger (Referent für Medizin und Gesundheitspolitik), Holger Wicht (Pressesprecher) sowie mehrere Vertreter der Menschen mit HIV in Deutschland und der am stärksten betroffenen Gruppen.

„Zugang für alle – Gerechtigkeit jetzt!“

Die Konferenz steht unter dem Motto „Access Equity Rights Now!“ („Zugang für alle – Gerechtigkeit jetzt!“) Gefordert wird ein Zugang zu Therapie, Prävention und Versorgung für alle Menschen. Eine Deklaration anlässlich der Konferenz fordert einen Ausbau der Forschung in verschiedenen Bereichen und die Beseitigung von politischen und strukturellen Hindernissen, die den Erfolg des globalen Engagements gegen HIV/Aids bedrohen: http://www.iasociety.org/Second-Durban-Declaration

Menschenrechte und zivilgesellschaftliches Engagement

Einen wichtigen Schwerpunkt der Konferenz bildet die Prävention für die am stärksten von HIV betroffenen und vielfach massiv benachteiligten Gruppen („key populations“): Männer, die Sex mit Männern haben, Drogenkonsumenten, Sexarbeiter_innen, Trans*-Menschen) sowie das Engagement zivilgesellschaftlicher Organisationen. Deren tragende Rolle im globalen Engagement gegen HIV/Aids ist zurzeit in vielen Ländern aus finanziellen und politischen Gründen in Gefahr.

Erfolge in Gefahr

UNAIDS, die HIV/Aids-Organisation der Vereinten Nationen, hat im Vorfeld der Konferenz davor gewarnt, dass die Epidemie aufgrund von Versäumnissen in der Prävention wieder außer Kontrolle geraten könnte. Denn in einigen Regionen der Welt steigen die Infektionszahlen wieder, der jahrelange Rückgang der Neuinfektionen ist zum Erliegen gekommen. http://ots.de/uHNx5

Situation in Deutschland stabil

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland liegt seit Jahren gleichbleibend bei etwa 3.200 Fällen pro Jahr – eine im internationalen Vergleich sehr niedrige Rate. Das Schutzverhalten der Menschen in Deutschland ist auf hohem Niveau weitgehend stabil, verdient aber aufgrund von Veränderungen des Lebens mit HIV und einer Diversifizierung von Schutzmöglichkeiten besondere Aufmerksamkeit. Defizite gibt es vor allem beim Testverhalten. Rund 13.200 Menschen in Deutschland wissen nichts von ihrer Infektion.

http://ots.de/suGfJ

http://ots.de/ixoIf

Medizinische Versorgung für Menschen ohne Papiere

Die Bundesinitiative HIV und Migration, zu der auch die Deutsche AIDS-Hilfe gehört, ruft mit Bezug auf das Konferenzmotto „Zugang für alle – Gerechtigkeit jetzt!“ für kommenden Montag zu einer Protestkundgebung auf. Zentrale Forderung ist der Zugang von Menschen ohne Aufenthaltspapiere zur HIV-Therapie (18.7., 10.30 Uhr, am Bundesgesundheitsministerium in Berlin). https://www.aidshilfe.de/meldung/zugang-gesundheitsversorgung-alle

www.aidshilfe.de
www.magazin.hiv
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Twitter: @Dt_AIDS_Hilfe