Digitale Erfassung einer Kontaktinformation

Digitale Erfassung einer Kontaktinformation

Dresden (lb) – Zur Eindämmung der Corona-Pandemie können ab sofort Behörden und Einrichtungen in staatlicher bzw. kommunaler Trägerschaft wie beispielsweise Museen, Theater und kommunale Sportstätten kostenlos eine einfache Online-Anwendung nutzen, um Kontaktdaten von Besuchern digital zu erfassen.

Über das sächsische Beteiligungsportal, unter dem Link https://mitdenken.sachsen.de/corona-digital, können sich interessierte Behörden und Einrichtungen für das Verfahren anmelden. Es wird für die jeweilige Einrichtung eine eigene Webseite erstellt, mittels der die Besucher einfach per Smartphone ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse hinterlassen können. Das soll die Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung im Fall von auftretenden Corona-Infektionen unterstützen.

Staatssekretär Thomas Popp, der zugleich Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaates Sachsen ist, begrüßt diese neue Anwendung: »So können wir mit dem sächsischen Beteiligungsportal einen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie leisten. Mit wenigen Klicks können Besucher staatlicher und kommunaler Einrichtungen auf Nummer sicher gehen und ihre Kontaktdaten für eine mögliche Nachverfolgung hinterlassen. Das reduziert einerseits den Erfassungsaufwand bei den Einrichtungen und garantiert den Besuchern andererseits eine datenschutzkonforme Verarbeitung ihrer sensiblen Daten.«

Hintergrund

Laut aktueller Corona-Schutz-Verordnung besteht die Verpflichtung zur Erfassung von Kontaktdaten von Besuchern, wenn der Mindestabstand in bestimmten Einrichtungen und bei Veranstaltungen nicht gewährleistet werden kann oder wenn in einzelnen Gebieten 35 oder mehr Infektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auftreten. In allen anderen Fällen können die Besucher freiwillig ihre Daten hinterlassen.

Die im Beteiligungsportal erfassten Kontaktdaten werden vier Wochen auf einem Server des Freistaates Sachsen im Freistaat Sachsen gespeichert und anschließend gelöscht. Sollte in dieser Zeit ein Infektionsfall bekannt werden, können über eine Recherche die Personen ermittelt werden, die sich im gleichen Zeitraum wie die infizierte Person in der Einrichtung aufgehalten haben. Die Recherche erfolgt auf Anforderung des jeweils zuständigen Gesundheitsamtes. Die Kontaktdaten der ermittelten Personen werden nur an das zuständige Gesundheitsamt weitergegeben, so dass mögliche Infektionsketten nachverfolgt und ggf. durch geeignete Schutzmaßnahmen durchbrochen werden können. Eine über diesen Fall hinausgehende Weiterverarbeitung oder Weiterangabe der Daten ist ausgeschlossen. Der Sächsische Datenschutzbeauftragte wirkte bei der Entwicklung der neuen Anwendung mit.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bieten ihren Besuchern bereits seit April 2020 die Möglichkeit, über das Beteiligungsportal ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. Die Anwendung im sächsischen Beteiligungsportal steht nur Behörden und Einrichtungen in staatlicher bzw. kommunaler Trägerschaft zur Verfügung. Eine kommerzielle Nutzung findet nicht statt, u.a. um den marktwirtschaftlichen Wettbewerb nicht zu verzerren.

Das sächsische Beteiligungsportal ist eine E-Government-Basiskomponente, die vom Freistaat entwickelt wurde. Über das Beteiligungsportal können neben der Erfassung von Kontaktdaten im Kontext der Corona-Pandemie unterschiedliche Formate von Beteiligungsverfahren durchgeführt werden. Die Spanne reicht von freien Diskussionsangeboten bzw. Dialogverfahren zu gesellschaftspolitisch relevanten Fragestellungen bis hin zu formellen Stellungnahmen zu aktuellen Entwürfen von Gesetzen, Verordnungen, Planungsvorhaben, Satzungen und sonstigen Regelungen.
Aktuelle Beteiligungsverfahren sind einzusehen unter: www.mitdenken.sachsen.de

Leben zwischen der Gesellschaft

Leben zwischen der Gesellschaft

Leipzig (LB) – Am 01. Juni 2018 feierte „Frau Lenin“ frei nach dem russischen Autor Velimir Chelebnikov Premiere bei der Cammerspiele Leipzig .

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Foto: Mim Schneider

„Frau Lenin“ eine seelisch angeschlagene Frau. Sie wird nach dem Arztbesuch in eine Psychiatrie gesperrt, wo sie ein Martyrium der Erniedrigung bis hin zu sexuellen Übergriffen erlebt. Angefangen hat es mit einer Schwarzwälder Kirschtorte, welche sie bekam. War es ihr Geburtstag, könnte der Zuschauer sich fragen. Mit einer ausgefeilten Sprachtechnik wird der Alltag und das Leben der Frau Lenin skizziert und präzise dargestellt. Sie geht ihrer Arbeit nach und verbirgt ihre psychischen Probleme, welche von Lustlosigkeit am Leben bis hin zur Selbstverletzung durch Schnitte einhergehen. Das Publikum wird in die Inszenierung mit rein gerissen und zum Handeln aufgefordert, so wird es zur Sympathie für die Täter herausgefordert welches durch Klatschen geschieht.

Eine gelungene Inszenierung mit viel Improvisationstalent aller Schauspieler und aktiver Einbeziehung des Publikums.

Nächste Termine:
02. Juni 2018 20:00 Uhr
03. Juni 2018 18:00 Uhr

Eintritt: 10,00 EUR / ermäßigt 6,00 EUR 

(Schauspiel: Clara Fuhrmann, Julian Fuhrmann, Jakob Altmayer, Charlotte Kremberg | Regie: Cyprian Zajt | Dramaturgische Unterstützung & Co-Regie: Enrico Engelhardt | Choreografie und Co-Regie: Eva Thielken)

Premiere bei Cammerspiele mit „Frau Lenin“

Premiere bei Cammerspiele mit „Frau Lenin“

Leipzig (LB) – Am 01. Juni 2018 20:00 Uhr feiert Cammerspiele Leipzig die Premiere von „Frau Lenin“, frei nach Velimir Chlebnikov

(Schauspiel: Clara Fuhrmann, Julian Fuhrmann, Jakob Altmayer, Charlotte Kremberg | Regie: Cyprian Zajt | Dramaturgische Unterstützung & Co-Regie: Enrico Engelhardt | Choreografie und Co-Regie: Eva Thielken)

„Frau Lenin“ ist ein unbekannter Klassiker des russischen Futuristen Velimir Chlebnikov und dennoch genauso schmackhaft wie eine Schwarzwälder Kirschtorte. Zum Reinlegen gut. Nach altbewährtem Rezept werden für dieses künstlerische Sahnestück nur erstklassige Zutaten verwendet: Herzhafte Texte, aromatische Requisiten, raffinierte Kostüme, saftige Szenen, saure Schauspieler und spritzige Improvisationen. Diese lockere Mischung, serviert auf feinstem Porzellan, gibt der Inszenierung einen unvergleichlichen Geschmack.

Frau Leinin
Foto: Mim Schneider

Anfang des 20. Jahrhunderts: Frau Lenin ist in schlechter seelischer Verfassung. Sie bekommt Besuch von ihrem Arzt. Sie wird missverstanden und kommt in eine psychiatrische Einrichtung. Ihr Schicksal ist besiegelt.

Heute: Eine Frau hat Probleme mit sich und der Welt. Die Welt interessiert das jedoch nicht. Eine Frau geht daran zugrunde. Die Welt dreht sich weiter. Parallel dazu suchen drei Schauspieler nach der perfekten Inszenierungsvariante für die heutige Zeit. Frau Lenins Leidensgeschichte wiederholt sich.

Das Stück bietet die Möglichkeit durch seine Kürze in unterschiedlichen Versionen auf die Bühne gebracht zu werden. Die Schauspieler probieren das in immer extremeren Varianten aus. Die Zuschauer haben die Möglichkeit Teil des Abends zu werden. Es gibt kein Theater mehr. Alles ist echt! Oder doch nicht? Werden Sie die richtige Inszenierung finden?

Velimir Chlebnikov schrieb Anfang des 20. Jahrhunderts den Zweiakter „Frau Lenin“, der in einer Innenperspektive zwei Tage aus dem Leben der titelgebenden Figur abhandelt. Sein Stück gilt nach gängiger Interpretation als Kritik am psychiatrischen Gesundheitssystem im Russland seiner Zeit. Als Autor suchte er neue Möglichkeiten Sprache zu verwenden und mit seinen Texten, den vorherrschenden Literaturbetrieb zu provozieren.

Cyprian Zajt beteiligt sich seit 2006 an diversen Theaterprojekten. Vom Schauspiel im KRESCHtheater Krefeld, über diverse Erfahrungen mit experimentellen Theaterprojekten in Leipzig, Prag und Breslau bis hin zum Regiedebüt mit der Stückentwicklung „Verzerrung“, welche 2016 ihre Gastspiel-Premiere in den Cammerspielen hatte,  ist alles dabei. Als begeisterter Theatermensch nutzt er die Bühne als Spielplatz für die unterhaltsame Umsetzung existenzieller Themen, welche nicht selten an den intimen Geheimnissen und Sehnsüchten eines jeden, einfachen Menschen schmerzhaft kratzen.


Eintritt:
10,00 € | 6,00 € (erm.) | (VVK ggf. abweichend)

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Schiller – Der Dichtung muntre Schattenwelt  – Theatermarathon mit Cora Chilcott im Schillerhaus 

Schiller – Der Dichtung muntre Schattenwelt  – Theatermarathon mit Cora Chilcott im Schillerhaus 

Leipzig (LB) – „Der Schein regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne.“
Des Dichters Worte, vor über zweihundert Jahren geschrieben, haben von ihrer Gültigkeit nichts verloren. Im Gegenteil! Sie sind aktueller denn je.
In einer wortgewaltigen Collage kombiniert Cora Chilcott Zitate aus bekannten Werken des Freiheitsdichters. Schiller setzte sich sein Leben lang mit Fragen nach einer idealen Gesellschaftsform auseinander. Seinen berühmt gewordenen Figuren aus Dramen wie „Die Jungfrau von Orleans“, „Don Carlos, Infant von Spanien“ und „Maria Stuart“ legte er rebellische Botschaften in den Mund. Auch spiegeln sich in seinem Werk Gedanken über Begriffe wie „Schönheit“ und „Liebe“ im Verhältnis zur Freiheit und zu gesellschaftlichen Entwicklungen. 

Cora Chilcott trat u.a. beim Berliner Ensemble, den Schillerwochen Marbach und an internationalen Goethe-Instituen auf. Ihr Hörbuch „Erlkönigs Tochter“ wurde vom Hessischen Rundfunk ausgezeichnet. 

Eintritt: 6 €, ermäßigt 4 €, Ticketreservierung unter 0341 5662170

Mi – Sa | 26.4. – 29.4. | jeweils 19 Uhr
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Schillerhaus, Menckestraße 42, 04155 Leipzig
Eintritt 6 €, ermäßigt 4 €