Leben zwischen der Gesellschaft

Leben zwischen der Gesellschaft

Leipzig (LB) – Am 01. Juni 2018 feierte „Frau Lenin“ frei nach dem russischen Autor Velimir Chelebnikov Premiere bei der Cammerspiele Leipzig .

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Foto: Mim Schneider

„Frau Lenin“ eine seelisch angeschlagene Frau. Sie wird nach dem Arztbesuch in eine Psychiatrie gesperrt, wo sie ein Martyrium der Erniedrigung bis hin zu sexuellen Übergriffen erlebt. Angefangen hat es mit einer Schwarzwälder Kirschtorte, welche sie bekam. War es ihr Geburtstag, könnte der Zuschauer sich fragen. Mit einer ausgefeilten Sprachtechnik wird der Alltag und das Leben der Frau Lenin skizziert und präzise dargestellt. Sie geht ihrer Arbeit nach und verbirgt ihre psychischen Probleme, welche von Lustlosigkeit am Leben bis hin zur Selbstverletzung durch Schnitte einhergehen. Das Publikum wird in die Inszenierung mit rein gerissen und zum Handeln aufgefordert, so wird es zur Sympathie für die Täter herausgefordert welches durch Klatschen geschieht.

Eine gelungene Inszenierung mit viel Improvisationstalent aller Schauspieler und aktiver Einbeziehung des Publikums.

Nächste Termine:
02. Juni 2018 20:00 Uhr
03. Juni 2018 18:00 Uhr

Eintritt: 10,00 EUR / ermäßigt 6,00 EUR 

(Schauspiel: Clara Fuhrmann, Julian Fuhrmann, Jakob Altmayer, Charlotte Kremberg | Regie: Cyprian Zajt | Dramaturgische Unterstützung & Co-Regie: Enrico Engelhardt | Choreografie und Co-Regie: Eva Thielken)

Premiere bei Cammerspiele mit „Frau Lenin“

Premiere bei Cammerspiele mit „Frau Lenin“

Leipzig (LB) – Am 01. Juni 2018 20:00 Uhr feiert Cammerspiele Leipzig die Premiere von „Frau Lenin“, frei nach Velimir Chlebnikov

(Schauspiel: Clara Fuhrmann, Julian Fuhrmann, Jakob Altmayer, Charlotte Kremberg | Regie: Cyprian Zajt | Dramaturgische Unterstützung & Co-Regie: Enrico Engelhardt | Choreografie und Co-Regie: Eva Thielken)

„Frau Lenin“ ist ein unbekannter Klassiker des russischen Futuristen Velimir Chlebnikov und dennoch genauso schmackhaft wie eine Schwarzwälder Kirschtorte. Zum Reinlegen gut. Nach altbewährtem Rezept werden für dieses künstlerische Sahnestück nur erstklassige Zutaten verwendet: Herzhafte Texte, aromatische Requisiten, raffinierte Kostüme, saftige Szenen, saure Schauspieler und spritzige Improvisationen. Diese lockere Mischung, serviert auf feinstem Porzellan, gibt der Inszenierung einen unvergleichlichen Geschmack.

Frau Leinin
Foto: Mim Schneider

Anfang des 20. Jahrhunderts: Frau Lenin ist in schlechter seelischer Verfassung. Sie bekommt Besuch von ihrem Arzt. Sie wird missverstanden und kommt in eine psychiatrische Einrichtung. Ihr Schicksal ist besiegelt.

Heute: Eine Frau hat Probleme mit sich und der Welt. Die Welt interessiert das jedoch nicht. Eine Frau geht daran zugrunde. Die Welt dreht sich weiter. Parallel dazu suchen drei Schauspieler nach der perfekten Inszenierungsvariante für die heutige Zeit. Frau Lenins Leidensgeschichte wiederholt sich.

Das Stück bietet die Möglichkeit durch seine Kürze in unterschiedlichen Versionen auf die Bühne gebracht zu werden. Die Schauspieler probieren das in immer extremeren Varianten aus. Die Zuschauer haben die Möglichkeit Teil des Abends zu werden. Es gibt kein Theater mehr. Alles ist echt! Oder doch nicht? Werden Sie die richtige Inszenierung finden?

Velimir Chlebnikov schrieb Anfang des 20. Jahrhunderts den Zweiakter „Frau Lenin“, der in einer Innenperspektive zwei Tage aus dem Leben der titelgebenden Figur abhandelt. Sein Stück gilt nach gängiger Interpretation als Kritik am psychiatrischen Gesundheitssystem im Russland seiner Zeit. Als Autor suchte er neue Möglichkeiten Sprache zu verwenden und mit seinen Texten, den vorherrschenden Literaturbetrieb zu provozieren.

Cyprian Zajt beteiligt sich seit 2006 an diversen Theaterprojekten. Vom Schauspiel im KRESCHtheater Krefeld, über diverse Erfahrungen mit experimentellen Theaterprojekten in Leipzig, Prag und Breslau bis hin zum Regiedebüt mit der Stückentwicklung „Verzerrung“, welche 2016 ihre Gastspiel-Premiere in den Cammerspielen hatte,  ist alles dabei. Als begeisterter Theatermensch nutzt er die Bühne als Spielplatz für die unterhaltsame Umsetzung existenzieller Themen, welche nicht selten an den intimen Geheimnissen und Sehnsüchten eines jeden, einfachen Menschen schmerzhaft kratzen.


Eintritt:
10,00 € | 6,00 € (erm.) | (VVK ggf. abweichend)

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